Kettlebell-Stile & Trainingsarten im Vergleich

Kettlebelltraining ist nicht gleich Kettlebelltraining. Ob Hardstyle, Girevoy Sport, Fitness-Workout oder Jonglieren: Jeder Stil hat eigene Ziele – und stellt andere Anforderungen an Technik, Ausrüstung und Körper.

Kettlebell-Stile im Vergleich

Stil Zielgruppe Ausrüstung Typisch Empfehlung
(Name) (kurz) (Kettlebell-Typ) (Stil-Merkmal) (Einschätzung)
Hardstyle Funktionale Kraft, Leistung Dragondoor Kurze, explosive Sätze ✅ Für Einsteiger & Profis geeignet
Girevoy Sport Leistungssport, Ausdauer Competition Kraftsparende Technik, viele Wdh. ⚠️ Nur für Spezialisierung sinnvoll
Fitness Freizeitsportler ohne Technikfokus Fitness-KB Leichte Gewichte, kein Aufbau ❌ Nicht empfehlenswert
Jonglieren Fortgeschrittene mit Technikgrundlage Competition Freies Spiel, hohe Koordination ⚠️ Nur nach Jahren sinnvoll

Die wichtigste Frage: Was hast Du mit der Kettlebell vor?

Kettlebells gibt es viele. Aber nicht jede Kugel passt zu Deinem Trainingsziel. Es gibt unterschiedliche Kettlebell-Stile, die sich grundlegend unterscheiden – in Technik, Intensität, Methodik und Ausrüstung.

Hier findest Du die wichtigsten Trainingsstile im Überblick:


🏋️‍♂️ Fitness Training mit Kettlebells

Kurz: Modetraining mit leichten Kugeln – oft ohne echte Technik.

Was im Fitnessstudio als „Kettlebelltraining“ verkauft wird, hat oft wenig mit funktionalem Training zu tun. Meist handelt es sich um Gruppen- oder Personaltraining mit winzigen Kugeln und wenig Vorbereitung. Die Technik bleibt auf der Strecke, biomechanische Fehler schleifen sich ein, Verletzungen folgen.

Typische Merkmale:

  • Sehr kleine Gewichte (<12 kg)
  • Keine Technikschulung, keine Progression
  • Falsche Belastung, hohes Verletzungsrisiko
  • Meist mit „Fitnesskettlebells“ ausgeführt

Fazit: Für echtes Kettlebelltraining ungeeignet. Kein Ersatz für fundiertes Training mit Instrukteur.


🎪 Kettlebell-Jonglieren

Eine spektakuläre Ergänzung – aber nichts für Einsteiger.

Jonglieren mit Kettlebells ist technisch anspruchsvoll, kreativ und macht Spaß. Aber: Nur sinnvoll, wenn man über stabile Grundlagen und perfekte Technik verfügt. Ohne ausreichende Körperspannung (reaktive Stabilität) und Technik ist es riskant.

Typische Merkmale:

  • Wird oft mit Competition-Kettlebells trainiert
  • Erfordert jahrelange Technikschulung
  • Hohe koordinative und stabilisierende Anforderungen

Fazit: Erst nach mehreren Jahren sinnvoll – nicht als Einstieg geeignet.


🥇 Girevoy Sport (GS)

Soft Style – hoher Output, minimale Bewegungseffizienz.

GS ist der Wettkampfstil des Kettlebelltrainings. Ziel ist es, in einer vorgegebenen Zeit möglichst viele Wiederholungen zu schaffen – ohne Absetzen. Die Technik ist hochspezialisiert, kraftsparend und extrem ausdauerlastig.

Typische Merkmale:

  • Competition-Kettlebells (alle Gewichte gleiche Größe)
  • Dünner Griff, weiche Bewegungsausführung
  • Extrem hohe Wiederholungszahlen
  • Fokus auf Griffkraftausdauer und mentale Belastbarkeit

Fazit: Für Leistungssportler mit Spezialisierung sinnvoll – kein System für allgemeine Fitness.


🔥 Hardstyle Kettlebell Training

Maximale Leistung, explosive Kraft und funktionale Fitness.

Hardstyle ist das System hinter der RKC-Zertifizierung. Es basiert auf militärischer Trainingslogik und kombiniert Spannung, Entspannung, Power und Präzision. Das Ziel: allgemeine Vorbereitung, Leistungsfähigkeit, Körperbeherrschung.

Typische Merkmale:

  • Trainiert mit Dragondoor-Kettlebells
  • Fokus auf Qualität vor Quantität
  • Ideal für Kraft, Ausdauer, Athletik und Körperkomposition
  • Hoher Power Output pro Wiederholung
  • Extrem vielseitig: von Reha bis Spitzensport

Fazit: Der Goldstandard im funktionalen Kettlebelltraining. Wissenschaftlich fundiert, klar strukturiert und universell einsetzbar.


Welcher Stil passt zu Dir?

Klartext: Wer echtes Kettlebelltraining machen will, landet früher oder später beim Hardstyle.

Weiterlesen:
→ [Klassifikation der Kettlebell-Übungen]
→ [Hardstyle vs. Girevoy Sport – was ist besser für Dich?]